Taubstummer landet in Strafkolonie wegen Beleidigung von Lukaschenko und „Aufhetzung zur Gewalt“
Dsmitryj Salomski, 30-jährig und hörbehindert, wurde zu zwei Jahren in einer Strafkolonie verurteilt und direkt im Gerichtssaal in Gewahrsam genommen. Die Generalstaatsanwaltschaft berichtete, dass Dsmitryj wegen „Beleidigung des Staatsoberhaupts, eines Regierungsbeamten und Androhung von Gewalt gegenüber einem Richter“ vor Gericht gestellt wurde. Die Staatsanwaltschaft berichtete nicht, dass die verurteilte Person taub und stumm ist.
„Dsima hört selbst mit einem Hörgerät sehr schlecht. Dem Gericht wurden positive Charakteristiken und ärztliche Empfehlungen auf schonende Behandlung vorgelegt, um seine Freiheitsstrafe auf „Khimija“, offenen Vollzug mit Arbeitsauflagen, zu begrenzen. Das größte Problem wird die Unterbringung in der Strafkolonie sein, weil ihm sein Hörgerät weggenommen wurde“, sagen Angehörige des Verurteilten.
Dsmitryj Salomski arbeitete als Schadensregulierer im Unternehmen „Wipra“. Dies ist das einzige Unternehmen in Gomel, das Menschen mit Hörbehinderung beschäftigt. Seit Februar gab es bei Dsmitryj Durchsuchungen, sein Computer und sein Telefon werden ihm weggenommen. Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, so dass auch die Angehörigen an dem Prozess nicht teilnehmen konnten.