Nobelpreisträger Narges Mohammadi und Ales Bialiatski: zwei ähnliche Schicksale

Der Friedensnobelpreis 2023 ging an die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi. Das Komitee würdigte ihre Verdienste im „Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen im Iran und für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle“. Malanka Media zieht Parallelen zwischen den Biografien zweier prominenter Menschenrechtsverteidiger, Narges Mohammadi und Ales Bialiatski, der den Friedensnobelpreis im vergangenen Jahr erhielt.

Sowohl Mohammadi als auch Bialiatski sind zur Zeit inhaftiert. Die iranischen Behörden hielten die Aktivistin 13 Mal fest, fünf Mal stand sie vor Gericht. Sie wurde zu insgesamt 154 Peitschenhieben und 31 Jahren Gefängnis verurteilt. Bialiatski wurde ebenfalls etwa 20 Mal strafrechtlich verfolgt und sitzt nicht zum ersten Mal im Gefängnis.

Ales Bialiatski, belarusischer Menschenrechtsaktivist. Foto: spring96.org

Mohammadi erhielt ihre erste Strafe während ihres Physikstudiums. Sie wurde für ihre Hilfe für politische Gefangene und deren Familien inhaftiert. Nachdem sie gegen Kaution freigelassen wurde, schloss sie sich der Kampagne gegen die Todesstrafe an (diese wird auch in Belarus durchgeführt) und erhielt 2015 eine neue Haftstrafe. Bialiatski wurde 2011 zum ersten Mal für viereinhalb Jahre inhaftiert, ebenfalls aufgrund seines Kampfes für die Menschenrechte. Ihm wurde zunächst Steuerhinterziehung vorgeworfen, später wurde er als politischer Gefangener anerkannt.

Mohammadi unterstützte die Proteste direkt aus dem Gefängnis. Es geht um die Proteste, welche im Iran ausbrachen, nachdem ein Polizist Mahsa Amini für einen aufgelösten Hijab getötet hatte. Das Nobelkomitee sagt, dass Mohammadi unter anderem dazu beigetragen habe, dass die Proteste nicht nachließen. Bialiatski nimmt auch hinter Gittern am sozialen und politischen Leben von Belarus teil. So las die Frau des Menschenrechtsaktivisten bei der Verleihung des Nobelpreises seine Worte darüber, was im Land geschieht und dass Ales bestrebt ist, die Menschenrechte „bis zur letzten Minute seines Lebens“ zu schützen.

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