Mitglied der „Eisenbahn-Partisanen“, dem bei der Festnahme in die Knie geschossen wurde, bekommt 13 Jahre im Gefängnis
Der Belaruse Wital Melnik, ein anerkannter politischer Gefangener, wurde zu 13 Jahren Haft in einer Strafkolonie verschärften Regimes verurteilt, wobei sein Eigentum konfisziert und eine Geldstrafe von 300 Basissätzen (ca. 3.600 Euro) verhängt wurde.
Wital Melnik wurde beschuldigt, in der Nacht vom 24. auf den 25. März 2022 einen Ampelschaltschrank der Belarusischen Eisenbahn in Brand gesetzt zu haben, was zu einer Verspätung von 22 Güterzügen und 17 Personenzügen führte. Der 40-jährige Mann wurde des Terrorismus, des illegalen Besitzes von Schusswaffen und Munition, der vorsätzlichen Beschädigung von Alarmanlagen und anderen Transportmitteln sowie der öffentlichen Beleidigung von Lukaschenko angeklagt.
Es ist bekannt, dass der Mann im Dorf Chadakowa, Bezirk Minsk, lebte und ein kleines Kind hat. Bei seiner Verhaftung am 30. März wurden seine Kniegelenke durchgeschossen und er kann sich jetzt nur auf Krücken bewegen. Seine Familie glaubt, dass Wital nichts mit den Anschuldigungen zu tun hat, und führt die Inhaftierung auf die Rache eines örtlichen Richters zurück, sowie auf die Tatsache, dass Wital bereits vorbestraft war.
Die Inbrandsetzung von Schaltschränken, die für Signalisierung, Zentralisierung und Stellwerke verwendet werden, ist die häufigste Form des „Schienenkriegs“, der in Belarus seit Beginn des Überfalls der russischen Armee auf die Ukraine geführt wird, um den Transport russischer Militärausrüstung aus Belarus in die Ukraine zu verlangsamen und zu behindern. Auf der Suche nach den „Eisenbahn-Partisanen“ führt der KGB regelrechte Razzien in Städten durch, in denen Sabotageakte stattgefunden haben, und verhaftet Eisenbahnarbeiter.