Begnadigung von Sofia Sapega abgelehnt
Die politische Gefangene Sofia Sapega, eine Russin, die zu sechs Jahren Haft in einer Strafkolonie in Belarus verurteilt wurde, hat die erste Stufe eines Begnadigungsverfahrens durchlaufen, wurde aber von der Gnadenkommission des „Präsidenten“ abgelehnt. Das erklärte ihr Anwalt Anton Gaschinsky gegenüber „Mediazone“.
In einem Kommentar an „Zerkalo.io“ wies der Anwalt darauf hin, dass die Gründe für die Ablehung „von niemandem erklärt werden“ und sprach auch über Pläne, die Repatriierung der politischen Gefangenen nach Russland zu beantragen, damit sie dort ihre Strafe verbüßen kann, da sie Bürgerin dieses Landes ist. Dort würde man um eine vorzeitige Freilassung auf Bewährung oder um eine Begnadigung durch den Präsidenten bitten.
Sofia Sapega wurde zusammen mit dem Journalisten Raman Pratasewitsch im Mai 2021 nach einer erzwungenen Landung eines Ryanair-Fluges in Minsk auf dem Weg von Athen nach Vilnius verhaftet. Zahlreiche Länder, darunter auch EU-Staaten, haben aufgrund von diesem Vorfall strenge Sanktionen gegen Belarus verhängt, da er als „vorsätzlicher Verstoß gegen alle internationalen Luftfahrtvorschriften“ bezeichnet wurde. Nach ihrer Festnahme erklärte sich die 24-jährige Studentin bereit, bei den Ermittlungen zu kooperieren und schrieb ein Gnadengesuch an Alexander Lukaschenko.