Maria Kolesnikowa zur Ehrenprofessorin am Konservatorium der Mozarteum-Universität in Salzburg ernannt
Die zu 11 Jahren Haft verurteilte Flötistin und belarusische Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa wurde zur Ehrenprofessorin am Konservatorium der Salzburger Mozarteum-Universität ernannt.
Kolesnikowa war eine der Schlüsselfiguren der belarusischen Proteste im Jahr 2020. Sie hat an der Musikakademie einen Abschluss als Flötistin und Dirigentin erlangt. Ab ihrem 17. Lebensjahr unterrichtete sie Flöte an einem Gymnasium in Minsk. Sie spielte Flöte im Opernhaus, als Mitglied des Mikhail-Finberg-Orchesters sowie des Präsidentenorchesters. Zudem studierte sie an der Musikhochschule Stuttgart an den Fakultäten für klassische und zeitgenössische Musik. Kolesnikowa hat lange Zeit in Deutschland gearbeitet, Konzerte gegeben und internationale Kulturprojekte in Deutschland und Belarus organisiert.
Im September 2020 wurde Maria von den belarusischen Silowiki gedrängt, das Land zu verlassen, doch sie zerriss ihren Pass an der Staatsgrenze und kehrte nach Belarus zurück, wo sie sofort verhaftet und anschließend zu 11 Jahren Haft verurteilt wurde.
Die Zeremonie zur Verleihung des Titels fand am 30. Oktober im Konzertsaal der Universität statt, im Rahmen des künstlerischen Unterstützungsprojekts „Practicing Care“. Am Programm des Festaktes nahmen Dorothee Oberlinger und Olga Shparaga teil. Die Ehrung von Maria Kolesnikowa hat eine wichtige symbolträchtige Botschaft nicht nur für die belarusische, sondern auch für die westeuropäische Gesellschaft.
Diese Art von Titel wird sehr selten von österreichischen Universitäten vergeben. „Es ist das beste Beispiel für Musikstudenten, sich inspirieren zu lassen und ihre Position in der Welt zu überdenken“, sagt Elisabeth Gutjahr, die Rektorin der Universität Salzburg (Mozarteum), über Kolesnikowa in einem Bericht der Deutschen Welle.