ICAO-Rat verurteilt Belarus für Zwangslandung von Ryanair-Flug
Die UN-Luftfahrtaufsichtsbehörde ICAO hat einen neuen Bericht veröffentlicht, in dem die belarusischen Behörden wegen der gefälschten Bombendrohung und der anschließenden Zwangslandung des Ryanair-Flugs FR4978 im Mai 2021 scharf verurteilt werden.
Nach der Landung wurde der belarusische Journalist und Aktivist Raman Pratasewitsch, der sich an Bord des Flugzeugs befand, von der Minsker Polizei festgenommen. Pratasewitsch wurde in Belarus wegen seiner Berichterstattung über Massenproteste als „Terrorist“ gesucht. Der Vorfall wurde von der Fluggesellschaft und US-Regierungsvertretern als „Akt der Luftpiraterie“ eingestuft. Belarus wurde wegen der Zwangslandung mit einer Welle von Sanktionen belegt. Die Europäische Union hat sogar ein Verbot für das Überfliegen des EU-Luftraums durch belarusische Fluggesellschaften verhängt.
In dem Bericht der ICAO heißt es, dass die Bombendrohung absichtlich falsch war und der Flugbesatzung auf Anweisung hoher belarusischer Regierungsbeamter mitgeteilt wurde. Der Rat verurteilte erneut die Weitergabe falscher Informationen, die die Sicherheit eines im Flug befindlichen Flugzeugs gefährden. Der Bericht wird an die Regierungen der 193 Mitgliedsländer der Agentur gesandt.
Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden.