Sieben Verhaftungen in Belarus wegen Fotos und Videos von russischem Militärgerät
In der Region Homel wurden sieben Strafverfahren wegen der Übermittlung von Foto- und Videomaterialien an „extremistische“ Telegram-Kanäle eingeleitet, die Informationen über die Bewegung von russischem Militärgerät in Belarus enthalten. Es wurden Strafverfahren gegen die Personen eingeleitet, die Materialien an Telegram-Kanäle übermittelt haben sollen. Sie werden der „Förderung extremistischer Aktivitäten“ beschuldigt. Ihnen drohen nach diesem Artikel bis zu sechs Jahre Gefängnis.
Das Menschenrechtszentrum „Viasna“ berichtet, dass Wiktar Kulinka, ein Digitalkünstler, festgenommen wurde. Nach offiziellen Angaben schickte er ein Bild eines Konvois russischer Militärausrüstung an den Bot des Telegram-Kanals „Belaruski Hajun“, der im März als extremistisch eingestuft wurde. Ein „Geständnisvideo“ von Kulinka erschien auf regierungsfreundlichen Telegram-Kanälen. Die 28-jährige Mutter eines minderjährigen Kindes wurde in Masyr festgenommen, weil sie ein Video von russischen Hubschraubern als „destruktives Online-Medium“ verschickt hatte. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich um Hanna Pyschnik, die festgenommen wurde, weil sie das Video an den NEXTA-Kanal geschickt hatte.
Am 5. April wurde Iryna Abdukeryna, eine ehemalige Lehrerin aus Chojniki, festgenommen, weil sie angeblich ein Video von einem Konvoi mit russischem Militärgerät weitergegeben hatte. Ein „Reuevideo“ von Iryna ist ebenfalls im Internet aufgetaucht. Jetzt befindet sie sich in der Haftanstalt Homel.
Am 1. April verhaftete die Polizei Aleh Baradsin, 43, einen Einwohner von Homel. Der Grund für seine Verhaftung war auch die Übermittlung eines Videos über die Bewegung von russischem Militärgerät an einen „extremistischen“ Telegram-Kanal. Ein „Geständnisvideo“ von Baradsin erschien auf regierungsfreundlichen Telegram-Kanälen.
Drei weitere Personen sind in den Fall verwickelt, eine von ihnen ist minderjährig. Ihre Namen und ihr Aufenthaltsort sind noch nicht bekannt.