Belarusische Cyber-Partisanen greifen Eisenbahn an
Die Hacktivistengruppe „Cyber-Partisanen“ griff das Computernetz der Belarusischen Eisenbahn im Rahmen der Cyber-Sabotage-Kampagne „Pekla“ an. Server und interne Dienste funktionierten nicht mehr und Fahrkarten konnten nicht online gekauft werden.
„Cyber-Partisanen“ haben den Hauptteil der Server, Datenbanken und Arbeitsstationen von Belarusischen Eisenbahn verschlüsselt. Dies sollte die Arbeit des Eisenbahnnetzes verlangsamen, das für die Verlegung russischer Truppen nach Belarus unter dem Vorwand gemeinsamer Übungen genutzt wird. Screenshots von dem Server, auf dem die Backups gespeichert waren, wurden als Beweis für einen erfolgreichen Cyberangriff veröffentlicht. Automatik- und Sicherheitssysteme wurden von dem Cyberangriff absichtlich nicht betroffen, um Notfälle zu vermeiden.
Als Gegenleistung für die Verschlüsselungscodes fordern die Hacktivisten die Freilassung von 50 politischen Gefangenen, die dringend medizinisch versorgt werden müssen, sowie die Einstellung des Einmarsches russischer Truppen in Belarus. Sie führten den Cyberangriff darauf zurück, dass „das Lukaschenko-Regime in diesen Tagen Besatzungstruppen in unserem Land zulässt“.
Im Januar 2021 kündigten Russland und Belarus gemeinsame Militärübungen an. Unterdessen konzentrieren sich russische Truppen in der Nähe der belarusisch-ukrainischen Grenze. Der Westen befürchtet, dass Russland in diesen Gebieten Streitkräfte für einen späteren Einmarsch in die Ukraine aufbaut.
„Cyber-Partisanen“ erklärten sich erstmals im Herbst 2020, kurz nach Beginn der Massenproteste gegen das Regime von Alexander Lukaschenko im Land. Die Gruppe startete eine Reihe von Hackerangriffen und veröffentlichte eine Reihe von Materialien, die die derzeitigen belarusischen Behörden kompromittieren.