Cyber-Partisanen veröffentlichen Polizeibeamten-Gespräch über härtere Strafen
Eine Gruppe von Hackern, die sich „Cyber-Partisanen“ nennt, hat eine weitere Aufnahme veröffentlicht, die Polizeibeamte bloßstellt. In einer Tonaufnahme vom September 2020 äußert eine Stimme, die dem Polizeioberst Raman Melnik, dem damaligen Leiter des Innenministeriums, zugeschrieben wird, seine Unzufriedenheit darüber, dass Richter milde Urteile gegen inhaftierte Demonstranten verhängen, und fordert, dass Menschen hinter Gitter gebracht werden. „Ändern Sie diese Situation. Niemand sollte dort mit einer Warnung herauskommen“, sagt Melnik. Es sei daran erinnert, dass allein im Jahr 2021 mindestens 1285 Personen in Strafverfahren mit politischem Hintergrund verurteilt wurden.
Die Cyber-Partisanen haben wiederholt vertrauliche Daten an die Öffentlichkeit gebracht. Ende Juli 2021 hackten sie sich im Rahmen der Operation „Schara“ in eine Reihe von Datenbanken des Innenministeriums ein und verschafften sich so Zugang zu Passdatenbanken, Notrufen der Polizei, Daten der Verkehrspolizei und einem Server mit Videomaterial von Drohnen des Innenministeriums. Außerdem gelangten die Hacker in den Besitz eines Archivs von Abhörprotokollen auf den Servern des Innenministeriums, das insgesamt rund zwei Millionen Minuten umfasst. Dieser Hackerangriff ist nicht nur der größte in der Geschichte von Belarus sondern ist praktisch ein weltweites Novum.